Neue Idee für Anleger: die Kommunalanleihe soll kommen
Die Idee und die Pläne zur Umsetzung kommen aus Nordrhein-Westfalen. Hier wollen sich sechs Städte zusammenschließen, um eine erste gemeinsame Anleihe auf den Finanzmarkt zu bringen. Damit sollen insgesamt 500 Millionen Euro in die Kassen der Kommunen fließen.
Die betroffenen Gemeinden sind Essen, Dortmund, Remscheid, Herne und Solingen sowie Wuppertal. Das Mandat der sechs Orte ging an die Deutsche Bank, die Landesbank Hessen-Thüringen und die HSBC als Konsortium. Die Stadtkämmerer haben die Berichterstattung zum Thema bestätigt.
Man wünscht sich eine gewisse Signalwirkung für die Stadtanleihen, die es bereits 2013 von Nürnberg und Würzburg gemeinsam in Höhe von 100 Millionen Euro gegeben hatte. Damals strebte man eine Laufzeit von 10 Jahren an.
Die neue Anleihe wird unter Insidern als „Ruhr-Anleihe“ gehandelt. Die Benotung durch eine Ratingagentur soll es nicht geben; dies wurde auch bei der o. g. Anleihe so gehandhabt. Auch eine gegenseitige Haftung der Gemeinden wird ausgeschlossen. Die teilschuldnerische Haftung wurde ebenso beim Vorgänger praktiziert. 80 % der Haftung entfallen auf Nürnberg, die restlichen 20 auf Würzburg. Auch die neuerlichen sechs Gemeinden werden es so handhaben, dass jede der Städte nur in der Höhe haftet, wie sie an der Emission beteiligt ist.
Auf Grund der bankseitig reduzierten Möglichkeiten von Krediten für die Städte suchen diese nach alternativen Finanzierungsmöglichkeiten. Dabei scheint die Anleihe in den Fokus zu rücken. Auch von Ludwigshafen ist bekannt, dass es sich für diese Art der Finanzierung interessiert, und eine eventuelle Aufnahme prüft. Auch Mainz und Dortmund haben bereits Anleihen platziert, in Höhe von 125 und 120 Millionen Euro. Die Kommunalanleihen sind eine sichere Anlage, da die Kommunen finanziell vom Staat aufgefangen würden. Doch der Ertrag ist demzufolge niedrig.
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